Im Herzen "Maior Polonia" - des Großen Polens liegt
die einzigartig touristische Route, die Piastenroute genannt wird. Unter
hundert anderen Routen ist diese einmalig. Von ihrer Einzigartigkeit zeugen die
angesammelten Kunstdenkmäler. Die Denkmäler vom Anfang des polnischen
Staatswesens bis zur Gegenwart. Die Route verläuft durch zwei historische
Landesteile Polens: Großpolen und Kujawien. Ihr Name geht auf die Zeitperiode
noch vor der Gründung des polnischen Staates zurück und ist dem Ahnherrn der
ersten polnischen Dynastie ? Piast Kołodziej (Piastun ? altpolnisch Lehrer) zu
entnehmen. Piast hat in der Nähe von Kruszwica gelebt und wurde dann zum
Fürsten, als der grausame Fürst Popiel vom Thron gestoßen wurde. Seine
Nachfolger haben die Grundlagen des polnischen Staatswesens geschafft. Die auf
dem Gebiet der Piastenroute liegenden Ortschaften sind die Wiege des
neuentstandenen Staates gewesen. Auf der Insel Ostrów Lednicki sollte Fürst
Mieszko I. getauft werden, wodurch er Polen in den Kreis der christlichen
Kultur eingeführt hat.
Die Route hat ihren Anfang in Poznań und verläuft weiter nach Norden durch
Pobiedziska, Moraczewo, Ostrów Lednicki, Gniezno, Trzemeszno, Mogilno,
Strzelno, Kruszwica, Inowrocław, Kościelec Kujawski, Pakość, Barcin, Lubostroń,
Żnin, Wenecja, Biskupin, Gąsawa, Marcinkowo Górne, bis Rogowo. Entlang der
Hauptachse der Piastenroute befinden sich andere, landschaftlich und historisch
gesehen, sehr interessante Orte: Uzarzewo, Wierzenica, Tuczno, Wronczyn,
Pomarzanowice, Imielenko, Imielno, Imiołki, Łubowo, Czerniejewo, Giecz,
Miłosław, Września, Grzybowo, Witkowo, Skorzęcin, Powidz, Małachowo,
Kołaczkowo, Arcugowo, Niechanowo, Jankowo Dolne, Duszno mit der höchsten Anhöhe
- Wał Wydartowski, Wylatowo, Kwieciszewo, Sławsk Wielki, Kobylniki, Szarlej,
Łojewo, Szymborze, Tupadła i Markowice und Waplewo, Piechcin mit dem Ort Żnin
Góra, Ryszewo, Gościeszyn, Kruchowo, Przyjma I i II, Niestronno, Bełki i
Wieniec, Rzym, Łopienno, Mielno, Kłecko, Kiszkowo und Dąbrówka Kościelna. Auf
der Route befinden sich drei Objekte, die als Denkmäler der Geschichte
betrachtet werden. Es sind: Ruinen von Bauten auf der Insel Ostrów Lednicki,
der Dom von Gniezno (die Mutter der Polnischen Kathedralen) und die
Wehrsiedlung von Völkern der Lausitzer Kultur (sumpfartig), entstanden vor 2744
Jahren in Biskupin. Die oben genannten Objekte und die Denkmäler aus der
Romanik wie die: Gnesener Bronzetür aus dem 12. Jh. mit 18 Bildern aus dem
Leben des hl. Adalbert (Wojciech), die Basilika in Trzemeszno, die ehemalige
Klosterkirche mit unterirdischen Krypten in Mogilno, bekannte Säulen in der
Kirche zu Strzelno mit figuralen Skulpturen, die Basilika in Kruszwica, die bis
heute im perfekten Zustand erhalten zu bewundern ist, die Frauenkirche auf
Biała Góra in Inowrocław und die älteste ganz Polens steinerne Dorfkirche in
Kościelec Kujawski verleihen dem Land den unwiederbringlichen, historischen
Charakter.
Der Reichtum des Landes, abgesehen vom historischen Ausmaß, wird auch durch
wunderschöne Landschaften und die Attraktionen der Natur bestimmt, die woanders
nicht zu treffen sind. Die Piastenroute verläuft durch zwei Seenplatten:
Posener und Gnesener Seenplatte mit über 1000 vor allem postglazialen
Rinnenseen. Der größte See der Gnesener Seenplatte ist Gopło-See in Kruszwica
(im Mittelalter - der See der Polen - genannt). Die große Anzahl von Seen
ermöglicht Wassersport zu treiben und Freizeitaktivitäten zu genießen. Die
touristische Infrastruktur am Ufer der Seen lässt uns nach dem ganzen Tag mit
Geschichte und unschätzbaren Denkmälern gut erholen. Empfehlenswert sind
folgende Erholungsorte: Powidz, Skorzęcin, Przyjezierze, Kruszwica und viele
andere. Die auf der Piastenroute gelegenen Landschaftsschutzgebiete, mit dem
einmaligen Reichtum von Fauna und Flora, bieten einen zusätzlichen Grund für
den Besuch. Es gibt hier
folgende Landschaftsparks: Puszcza Zielonka, Park Krajobrazowy Promno, Lednicki
Park Krajobrazowy, Powidzki Park Krajobrazowy und Nadgoplański Park
Krajobrazowy.
Die Piastenroute kann man auf verschiedene Weise und im verschiedenen Alter
besuchen. Für die Schüler der Grundschulen wäre der Besuch von "skansen
miniatur" (ein Freilichtmuseum mit Modellbauten) in der Nähe von Pobiedziska vom
großen Vorteil, wo sich die Schulkinder mit dem sakralen und weltlichen Charakter
von den Bauten und anderen interessanten Sachen der einmaligen Route vertraut
machen können. Das was zweifellos interessant wäre, sind für die Liebhaber von
Geschichte, Architektur, Archäologie, Ethnografie sowie sauberer Luft und
ungestörter Ruhe, auch zusätzliche Attraktionen geschaffen von Mensch und
Natur. Sicherlich gehören dazu die jedes Jahr auf einem Feld erschienenen
Piktogramme in Wylatowo (bis heute bleibt ihre Entstehen unklar), ebenso auch,
die einzige in Großpolen dreischiffige Holzkirche (oft zu sehen in der Nähe von
Tomaszów Lubelski), mit Schwierigkeiten gebaut - der Aussichtspunkt in Duszno -
von dem aus man das Panorama von Gniezno, Mogilno, Inowrocław, Kruszwica und
die Kuppel der Basilika in Licheń, die längste Seilbahn in Polen zur
Beförderung von Kalkerz zwischen Pakość und Strzelno bewundern kann. Wenn
wir in die Nähe von Wągrowiec den Zisterzienserweg entlang kommen, können wir
die einzige Kreuzung von Flüssen (Wełna und Nielba) in Polen sehen, bis vor
kurzem als Flussbifurkation bezeichnet.
Das reiche Netz von touristischen Wander- und Radwegen lässt uns diesen
außergewöhnlichen Reichtum besser kennen lernen und wird die Notwendigkeit des
nächsten Besuches wecken.